Wer wärst Du ohne Deine 1000+ Sachen?

„Wer bin ich ohne meine Sachen?“. Diese Frage stellt Aufräumcoach und Minimalistin Uli Pauer in ihrer Blogparade. Hier ist meine Antwort:

Sachen? Ich brauche keine Sachen!!!

Naja, ein paar vielleicht doch: Meine Bücher, das Auto, diverse Paare Lauf- und Wanderschuhe, alle, ja wirklich alle meine technischen Kleingeräte (z.B zwei Zusatzhandys für den Notfall und das iPhone meines Liebsten, das ich noch nie benutzt habe, weil ich Apple doof finde), aber auch Laufklamotten, Sportzubehör, passende Basecaps und Westen, ausreichend Stifte, meine Tarotkarten, Kerzen in zum jeweiligen Raum passenden Farben, Fotos, Briefe, Tagebücher, Bilder, genügend Bettwäsche für Winter und Sommer, verschiedene Kopfhörer On- und In-Ear, drei verschiedene Sorten Zahnpasta, für jede Stimmung das richtige Aromaöl…

Und hier handelt es sich nur um die Sachen, die ich wirklich dringend brauche, weil sie für mich überlebenswichtig sind. Ohne sie würde ich auf keine einsame Insel gehen. Da würde ich aber sowieso nicht hingehen, weil es dort keine Möglichkeit gäbe, meine technischen Kleingeräte aufzuladen. Und möglicherweise wäre dort auch kein Netz…

Hm. Bis eben gerade hätte ich mich für eine Minimalistin gehalten. Immerhin habe ich keinen Fön. Und nur vier Bademäntel.

Möglicherweise bin ich ohne diese Sachen immer noch. Aber ich werde die Teufelin tun und das ausprobieren. Während ich weder irgendwelchen Luxuskram (Neuwagen, Flugreisen, Kreuzfahrten, Schmuck, Designerklamotten und allsowas) brauche, sind die meisten der aufgezählten Gegenstände wirklich existentiell wichtig für mich. Glaube ich jedenfalls.

Nein, weder die Frau Pauer noch irgendeine andere Minimalisiererin brauchen mir mit irgendwelchen Wegwerflisten zu kommen! Und diesen ekligen Gedanken, dass auf einmal alles, alles, alles weg ist, denke ich auch nicht zu Ende. Nä! Grausliche Vorstellung!

Früher hatte ich eine Zeitlang einen Alptraum, der mich zwar in Variationen, aber immer mit dem gleichen Thema gepiesackt hat: Irgendeine Katastrophe zwang mich dazu, jetzt sofort und auf der Stelle meine Wohnung zu verlassen. Und ich hatte keine fünf Minuten Zeit, um die wichtigsten Dinge einzupacken.

Boah, was war das für ein grauenhafter Traum. Damals war ich noch in Katzenbesitz. Hast Du schon einmal versucht, innerhalb von fünf Minuten 3 bis 8 Katzen in ihre Transportbehältnisse zu verbringen? Einfach rauslassen wollte ich sie aber auch nicht. Nachher wären sie noch vor Schreck weggelaufen und nicht wiedergekommen.

Meine Sachen – meine Entscheidung

Schön ist es ja, dass ich nicht nur beim Aufräumen selbst entscheide, was für mich wichtig was nicht. Naja, manchmal klappt das mit dem Entscheiden nicht so gut… Bei Dateien und Mails übernimmt das sehr oft Windows für mich. Indem es mich nach dem Drücken der Löschtaste fragt: „Wollen Sie das wirklich unwiderruflich löschen?“ Dann erschrecke ich mich, denke an all die Dateien, die ich bereits gelöscht und Jahre später verzweifelt gesucht habe und tippe auf „Abbrechen“. Ja, ich bin ein Festplattenmessie!

Dafür lese ich keine Zeitung und sammle auch keine alten Briefe. Jedenfalls nicht so viele. Nur die wirklich wichtigen.

Aber bevor ich aus dem Verteidigungsmodus nicht mehr herauskomme und in einer frühmorgendlichen Verzweiflungsaktion Sachen ausmiste, die ich liebhabe: Ich weiß, wer ich bin. Mit oder ohne Sachen. Es hat in meinem Leben inzwischen genügend Umbrüche gegeben, die zum Zurücklassen von Dingen geführt haben. Genauso wie Situationen, in denen ich ohne vermeintlich wichtige Sachen auskommen musste und mir das sehr gut gelungen ist.

So hat mein Ägypten-Abenteuer dazu geführt, dass ich mich danach vor jeder Anschaffung gefragt habe: „Brauche ich das wirklich?“ Das habe ich beibehalten.

Aber es gibt auch immer noch Dinge, die ich zwar nicht brauche, aber haben will. Den neuen kuscheligen Fleecehoodie zum Beispiel. Den ich mir gleich noch einmal in einer anderen Farbe gekauft habe, eben, weil er so kuschelig ist. Meine Laufschuhe. Ich bilde mir ein, dass es für den ganzen Körper einfach besser ist, möglichst viele unterschiedliche Schuhe zu tragen. So lange er mir nicht das Gegenteil beweist, mache ich weiter.

Wer bin ich ohne meine Sachen?

Wer bin ich also ohne meine Sachen? Die gleiche Frau. Denn ich habe mich in meinem ganzen Leben immer über Sein definiert, nie über Haben. Aber manche Dinge habe ich eben auch gern. 😉

Wenn Du nach der Lektüre dieses Artikels Schweißperlen auf der Stirn hast, weil Du glaubst, zu viele Dinge zu besitzen: Mach einen Termin bei Uli Pauer. Die wird Dich mit sehr viel Humor um einiges erleichtern.

Wenn Du glaubst, dass Du Deine Dinge brauchst, weil Deinem Leben manchmal „Wer bin ich ohne meine Sachen?“ Das ist eine schwierige Frage. In diesem Artikel erhältst Du meine Antwort – und einige Anregungen für Dich und Deine Sachen. Wenn Du glaubst, dass Du keine Sachen brauchst, weil in Deinem Leben wichtige andere Inhalte fehlen, dann trage Dich unbedingt für meine Post aus DANKElshausen ein. Da bekommst Du neben sehr persönlichen Gedanken, die nur für meine Abonnentinnen bestimmt sind, auch regelmäßig Anregungen und Impulse, für die garantiert noch Platz in Deinem Gehirn ist.

Ganz besonders freue ich mich über einen Kommentar von Dir: Wer bist Du ohne Deine Sachen?

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